Tag 21 - Wo ist das Wasser hin?

Auf einmal ist Ebbe

Gepostet von Anina und Philippe am 10. August 2021
Tageskilometer : 56.4km / Gesamtkilometer : 2’519.7 / reine Fahrzeit: 1h13min

Heute konnten wir zum Glück ohne Regen frühstücken. Als wir dann endlich alles zusammengepackt hatten, war schon halb 12. Ausserhalb des Campinplatzes parkierten wir das Auto, um am Strand Muscheln zu sammeln. Heute konnten wir zum ersten Mal in diesen Ferien die Gezeiten beobachten. Wo gestern Abend noch Meerwasser und Wellen waren, war heute Morgen nur noch Schlamm. Die Ebbe ermöglichte uns, mit trockenen Füssen viele schöne Muscheln zu sammeln.

Bild von Anina Ruch Bild von Anina Ruch

Der nächste Halt war La Rochelle. Wir parkierten das Auto etwas ausserhalb der Stadt und mussten etwa 15 Minuten zu Fuss gehen bis zum Zentrum. Dort angekommen, gingen wir zuerst dem Hafen entlang richtung Aquarium und Schifffahrtsmuseum, vorbei an einem grossen alten Segelschiff. Danach schlenderten wir auf der Stadtseite dem Hafen nach bis zur Hafeneinfahrt. In der Stadt war heute sehr viel los und die Aussenbereiche der Restaurants wirkten sehr gut besetzt. Bei einer Gelateria gönnten wir uns beide noch ein Glace, das wir dann beim Weiterflanieren durch das Städtchen assen.

Hafeneinfahrt zum alten Hafen: Bild von Philippe Wegmann
La Rochelle, die Stadt die übersetzt der kleine Felsen heisst, gehört zum Hansebund der Neuzeit. Dieser lässt die Tradition des Hansebundes aus dem Mittelalter weiterleben. Der Hansebund war ein internationaler Bund zwischen vorwiegend heute Norddeutscher Städten. Das Ziel war im Vordergrund Freihandel. Aber auch kulturelle Interessen wurden verfolgt.
Die im 10. Jahrhunder gegründete Stadt La Rochelle entwickelte sich zum grössten Hafen an der Atlantikküste. Bis ins 15. Jahrhundert blieb der Hafen von La Rochelle auch der Grösste an der französischen Westküste.
Auch wenn die internationale Schifffahrt in La Rochelle kaum noch eine Rolle spielt, ist der Hafen immer noch ein bedeutender Fischereihafen des Landes mit der viertgrößten Kapazität in Frankreich.
Das alte Zollhaus: Bild von Philippe Wegmann Gässchen in der Altstadt: Bild von Philippe Wegmann

Bei unserem Spaziergang den Hafenmauern entlang konnte man noch eine andere Schifffahrt beobachten, und zwar touristische Ausflüge. Von La Rochelle aus kann man nämlich per Boot die Inseln Île d’Aix, Île d’Oléron und Île de Ré besuchen. Auf dem Weg zur Île d’Oléron würde man noch am Fort Boyard vorbeikommen. Dies ist eine Seefestung aus der Zeit von Napoleon. Wir haben keine dieser Inseln besucht, jedoch ist das momentane Titelbild auf der Startseite auf der Île de Ré aufgenommen worden, als ich diese letztes Jahr zusammen mit Antoine besuchte.

Der alte Hafen von La Rochelle: Bild von Philippe Wegmann

Schon bald war es Zeit ein Plätzchen für die Nacht zu suchen. Wir entschieden uns für den Camping le Bois Dinot bei Marans. Dabei handelte es sich um einen Caming Municipal, also einen Camping der von der Gemeinde betrieben wird. Diese sind meist sehr zweckgerecht eingerichtet und preiswert. In Marans hatte es überall Plakate, dass dies die Hauptstadt der Hühner mit den roten Eiern sei. In der Tat, kurz auf Wikipedia nachgeschaut und es gibt wirklich eine Rasse die hier gezüchtet wurde und dunkelbraune Eier legt. Was man noch alles so lernt! Die Stadt selbst ist ein bisschen verschlfaen, es lohnt sich aber trotzdem dem Kanal entlang zu gehen, es wirkt alles sehr gepflegt, aber viel ruhiger wie z.B. La Rochelle. Zurück auf dem Camping gab es heute Couscous mit Zuccheti und Karotten zum Znacht.

Kanal bei Marans: Bild von Philippe Wegmann Route vom 8. August 2021 gem Zwischenstopps ohne Maut